Ein Boulderblock für Leonberg

Wo vor knapp 25 Jahren noch Autos auf der A81 rauschten, kann nun bald gebouldert werden. Wie kam es dazu?
Schon lange hegen wir von der Leonberger Bezirksgruppe den Wunsch, unseren geliebten Sport auch in Leonberg ausüben zu können. In der Vergangenheit gab es schon diverse Ideen, deren Umsetzung aus verschiedenen Gründen leider nie klappte. In der Georgii-Halle befindet sich zwar eine kleine Kletterwand, die die Kinder unserer Kinderklettergruppe nutzen. Für ältere Sportler gibt es allerdings keine Möglichkeit, sich die Finger langzuziehen. Außerdem stößt unsere Kindergruppe schon seit Jahren an ihre Kapazitätsgrenze und es gibt immer eine lange Warteliste.

Eine Chance tut sich auf

Nach dem Bau des Engelberg-Basistunnels und der Stilllegung der ehemaligen Autobahntrasse entwickelte sich dieses Gelände in den letzten Jahrzehnten zu einer der größten Grünflächen Leonbergs und zu einem beliebten Naherholungsgebiet. Zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität und Erstellung von Wegeverbindungen fasste die Stadt die Absicht, die Grünfläche umzugestalten. In der Entwurfsplanung war die Rede von „Fitnessgeräten, die das ‚Balancieren, Klettern und Bewegen" ermöglichen“. Wenn das mal nicht vielversprechend klang. In den Plänen war dann jedoch keine einzige Klettermöglichkeit erkennbar.

Im Winter 2020/2021 beschloss die Stadt, eine Ideensammlung in Form einer Bürgerbeteiligung durchzuführen. Da sich das Bouldern in den letzten Jahren von einer Nischenerscheinung zu einem Trendsport entwickelte und auch in Leonberg viele Anhänger gefunden hat, kam mir die Idee, den Vorschlag für einen Boulderblock einzureichen. Aufgrund der niedrigeren Wandhöhe schien sich eine Bouldermöglichkeit einfacher realisieren zu lassen als eine Kletterwand. Dafür holte ich mir Alex Metzler, den Vorsitzenden unserer Leonberger Bezirksgruppe, ins Boot und er unterstützte mich sehr gerne bei der Verfolgung dieses Projekts.
Der eingebrachte Vorschlag wurde von der Stadtverwaltung zur Kenntnis genommen und vom Gemeinderat in schönem Behördendeutsch „zur Umsetzung vorgemerkt“. Vermutlich wäre er für immer in den Aktenschränken der Stadt verstaubt, wenn wir nicht nochmal auf die Stadtverwaltung zugegangen wären. Glücklicherweise trafen wir dort auf engagierte Ansprechpartner, die an der Idee interessiert waren und offene Ohren für unser Anliegen hatten.
So entstanden aus einem unverbindlichen Ideenaustauch viele konstruktive Treffen, und es entwickelte sich eine kooperative Zusammenarbeit. Schritt für Schritt machten wir uns mit dem ungewohnten Terrain bekannt. Wir holten Erfahrungsberichte von ähnlichen, teils bereits realisierten Projekten ein und diskutierten verschiedene Ideen und Möglichkeiten. Außerdem machten wir uns mit den diversen Normen und Vorschriften vertraut, die für solch ein Projekt gelten. Schließlich kristallisierte sich die Grundidee heraus: Es sollte ein individuell geplanter Boulderblock mit mindestens 80 m² Kletterfläche entstehen. Diese Fläche bietet sechs bis acht Menschen gleichzeitig die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen. Der Boulderblock soll durch die Stadt Leonberg erbaut und finanziert werden und die Bezirksgruppe steht beratend zur Seite. Die Anlage soll öffentlich und für jeden zugänglich sein und Leonbergs Sportangebot um ein niederschwelliges Angebot ergänzen. Geplant wird mit einem Investitionsvolumen von ca. 120.000 €.
Als Standort waren zunächst verschiedene Möglichkeiten im Gespräch. Aufgrund von Bodenbeschaffenheit, Grundstückseigentumsverhältnissen oder Denkmalschutz-Einschränkungen fiel die Wahl schließlich auf die ursprüngliche Idee, die alte Autobahntrasse.
Im nächsten Schritt traten wir in Kontakt mit den verschiedenen Gemeinderatsfraktionen, um deren Vertretern unsere Idee zu erläutern. Überwiegend erfuhren wir wohlwollendes Interesse an unserer Idee sowie an unserem Verein und seinen Aktivitäten.
Im September 2022 war es dann endlich soweit: Unsere Idee wurde in einer Gemeinderatssitzung vorgestellt und nach einer regen Diskussion fiel der Beschluss, beim Verband Region Stuttgart einen Antrag auf Fördergelder zu stellen. Es hatte sich nämlich mittlerweile herausgestellt, dass unser Projekt gute Chancen auf finanzielle Förderung hat.
Erfreulicherweise ging die Zusage für eine Fördersumme in Höhe von 50% der Baukosten die im Januar 2023 bei der Stadt ein. Wir waren begeistert und wähnten uns schon am Ziel. Doch als der Gemeinderat das Projekt wegen schlechter Finanzlage wenige Tage später aus dem städtischen Haushaltsplan für 2023 strich, verflog unsere Euphorie schnell wieder.
Allerdings stellte sich heraus, dass die Fördermittel nur im Falle des Baubeginns in 2023 fließen. Jetzt war das Bemühen auf allen Seiten groß, dies zu ermöglichen. Als der Gemeinderat deshalb Anfang April 2023 erneut über den Boulderblock abstimmte, verfolgte eine größere Gruppe von Leonberger Kletterern die Sitzung vor Ort ganz gespannt. Über manche (Gegen-) Argumentation mussten wir schmunzeln, doch schließlich stimmte eine große Mehrheit für den Boulderblock. Wir hatten es tatsächlich geschafft und waren endlich am Ziel. Damit hat sich auch gezeigt, dass es sich lohnt, sich für eine Idee einzusetzen, und unsere Freude war und ist riesengroß.
Nach der langen und intensiven Zeit der Anbahnung wird es nun mit der Umsetzung hoffentlich schnell gehen. Im Sommer 2023 erfolgt die Ausschreibung und Vergabe der Planungs- und Erstellungsarbeiten und Ende des Jahres sollen erste vorbereitende Maßnahmen für das Fundament erfolgen. Spätestens in 2024 wird der Boulderblock eingeweiht. Schaut dazu gerne auf der Internetseite unserer Bezirksgruppe vorbei.
Angedacht ist, dass die Bezirksgruppe eine Patenschaft für den Boulderblock übernimmt und ehrenamtlich zu dessen Pflege beiträgt, beispielsweise durch Sichtkontrollen oder dem Umschrauben von Routen. Wir freuen uns, dass dieser Boulderblock unserer Bezirksgruppe künftig ermöglicht, unsere Aktivitäten insbesondere in der Kinder- und Jugendarbeit auszuweiten. Wir haben viele Ideen und sind schon sehr gespannt!
Abschließend bedanken wir uns bei allen, die mit zur Ermöglichung des Boulderblocks beigetragen haben und noch beitragen. Unser Dank gebührt der Stadtverwaltung Leonberg und dem Oberbürgermeister Martin Cohn sowie dem Leonberger Gemeinderat. Vielen Dank auch allen Besuchern der Gemeinderatssitzungen und allen, die uns im Hintergrund beratend zur Seite gestanden haben.
Wir hoffen und wünschen uns, dass der Boulderblock sowohl von Kennern als auch von Neuinteressierten aller Altersgruppen rege genutzt wird und gleichermaßen Freude bereitet.

 

Verfasserin: Alina Sattler

 

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Grillfest auf dem Engelberg:

Am Mittwoch den 12. Juli wird unser Gruppenabend auf die Engelbergwiese verlegt. Um 18 Uhr geht es los, für Getränke ist gesorgt und ein Grill steht auch wieder bereit. Grillgut muss jeder selbst mitbringen.

Bitte auch Geschirr, Besteck und Gläser mitbringen.