Bergwanderungen durch die Samnaungruppe (27.07.-31.07.2017)

Am 27. Juli 2017 traf sich eine kleine Gruppe Wanderer um 6:00 Uhr morgens am Leonberger Bahnhof, um mit einem Kleinbus Richtung See bei Landeck zu fahren. Weitere Teilnehmer stiegen bei Kirchheim und in Ulm zu. Dann war unsere Gruppe komplett, und wir kamen ohne Stau um die Mittagszeit an unserem Ziel an. See liegt am Eingang des Paznauntals und ist ein ruhiger Ferienort. Hier begann der Aufstieg zur Ascherhütte. Es war bewölkt und immer wieder fing es leicht zu regnen an. Nach gut vier Stunden und rund 1 200 Höhenmetern, erst durch den Wald und später auf einem rutschigen Bergpfad, erreichten wir die gemütliche Ascherhütte (2 256 m), die zur Sektion Pfaffenhofen/Asch gehört. Wir waren fast die einzigen Gäste und konnten uns von der Anstrengung des Aufstieges gut erholen: Es gab ein leckeres Abendessen, und wir hatten ein schönes Lager.

Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem reichhaltigen Frühstück auf den Weg. Über das Masnerjoch wollten wir zur Hexenseehütte wandern. Das Wetter hatte sich noch nicht wesentlich gebessert, es gab immer wieder leichten Regen. Wir hatten Probleme den richtigen Weg zu finden und sind an einer Stelle zu früh abgebogen. Zwar gelang es uns doch noch, den richtigen Weg zu entdecken, jedoch kostete uns der Umweg einiges an Zeit. Über rutschiges Blockgestein, nasse Wiesenhänge und einen steilen Schlussanstieg gelangten wir schließlich zum Masnerjoch auf 2 685 m Höhe. Von hier aus konnte man schon die Hexenseehütte (2 585 m) sehen, und dass wir hier in einem gut ausgebauten Wintersportgebiet angekommen waren. Liftanlagen und planierte Hänge prägten die Umgebung. Am Horizont reihten sich unter anderem die Gipfel der Ötztaler Alpen auf. Ein schmaler Pfad, der noch an einigen Stellen mit dem zwei Tage zuvor gefallenen Neuschnee bedeckt war, führte uns hinunter zum Hexensee, der direkt hinter der gleichnamigen Hütte liegt. Die Hütte selbst war bis vor einigen Jahren im Sommer eine Selbstversorgerhütte, wird aber zwischenzeitlich zusammen mit ehrenamtlichen Helfern der Sektion Köln/Rheinland vom Pächter des Kölner Hauses bewirtschaftet. Wir waren die einzigen Übernachtungsgäste, hier muss man vielleicht auch noch erwähnen, dass wir den ganzen Tag so gut wie keinen Wanderern begegnet sind. Am Nachmittag und Abend kam dann doch noch die Sonne heraus. Bevor sie unterging bescherte sie uns beeindruckende Bilder von den Berggipfeln in einem ständig wechselnden Licht.

Am nächsten Morgen schien die Sonne in unser Lager. Da fiel das Aufstehen halb so schwer und nach dem Frühstück brachen wir auf Richtung Martinskopf. Da wir auf der Hexenseehütte zwei Nächte eingeplant hatten, konnten wir mit leichtem Gepäck losziehen. Direkt hinter der Hütte führte uns der Weg in angenehmem auf und ab zuerst zum stillen Gmairer See und anschließend auf einem gerölligen Pfad hinauf zum Ochsensattel. Ab hier ging es bergab, bis uns ein Wegweiser nach rechts auf den Martinskopf (2 736 m) leitete. Diesen erreichten wir dann auf einem schönen Pfad und gönnten uns auf dem Gipfel eine Rast. Auf dem Rückweg hätte sich noch die Besteigung des Hexenkopfes angeboten, doch da Gewitter vorhergesagt waren und der Aufstieg durch anspruchsvolles Gelände führt, wollte unser Wanderleiter Lother kein Risiko eingehen und teilte uns mit: Da gehen wir heute nicht hoch! Etwas enttäuscht wurde die Entscheidung von der Gruppe akzeptiert. Da es noch früher Nachmittag war und das Gewitter sich wieder verzogen hatte, konnten die Liegestühle auf der Terrasse der Hexenseehütte ausgiebig genutzt werden. Später gewitterte es dann doch noch bis weit in die Abendstunden hinein.

 

Als wir am nächsten Morgen von der Hexenseehütte aufbrachen regnete es. Unser Ziel war heute das Kölner Haus. Zum Glück wurde es von oben bald trockener. Auf dem Schmugglersteig erfuhren wir einiges über berühmte „Schmugglerpersönlichkeiten“ Er erinnert an die Pfade der Schmuggler, die in der Region Serfaus - Fiss - Ladis lange Zeit Waren über die Grenze der Schweiz nach Österreich schmuggelten. Im Anschluss an den Schmugglerpfad folgten wir dem Murmeltierpfad. Dieser führt bereits durch ein Wandergebiet, dass von der Bergstation der Lazis-Gondelbahn aus Serfaus gut erreichbar ist. So waren wir hier nicht mehr allein unterwegs. Wir wanderten zum Furglersee, den wir über einen Anstieg vorbei an schönen Blumenwiesen erreichten. An diesem idyllisch gelegenen See machten wir eine Pause, bevor wir zum Kölner Haus absteigen. Das Kölner Haus (1 965 m) ist jetzt nicht unbedingt das, was man sich unter einer Alpenvereinshütte vorstellt: Es liegt direkt neben der Mittelstation der Gondelbahn, die von Serfaus heraufführt. Drumherum gibt es mehrere Hotels, einen kleinen Vergnügungspark für Kinder und einen künstlich angelegten Badesee. Als wir dort ankamen, herrschte Hochbetrieb: Viele Touristen und dazwischen auch noch Kühe, die sich von dem ganzen Rummel nicht weiter stören ließen, verbrachten hier den Sonntagnachmittag. Abends wurde es dann zum Glück ruhiger. Wir hatten ein schönes Lager, das Abendessen und erst recht das Frühstück haben uns sehr geschmeckt.

 

Bei schönstem Wanderwetter brachen wir am nächsten Morgen auf. Es war unser letzter Tag und über die „Unteren Glockhäuser“und die Blankaseen ging es hoch zur Glockscharte (2 775 m) zurück ins Paznauntal. Bis zur Glockscharte ging es auf schönen Pfaden durch abwechslungsreiches Gelände. Auf der anderen Seite der Scharte hatten wir es dann mit großen, lockeren Steinen und Geröll zu tun. Die Markierungen waren nicht mehr so leicht zu entdecken, und es wurde ein mühevoller Abstieg zur Ascherhütte, auf der wir die erste Nacht verbracht hatten. Inzwischen kam von Norden eine Wolkenfront auf uns zu. Zum Glück fanden wir auf der gut besuchten Hütte drinnen einen Platz, als es anfing zu regnen. Der kurze heftige Schauer war bald vorbei, und wir machten uns wieder auf den Weg. Nach gut einer Stunde Abstieg erreichten wir die Bergstation der Gondelbahn von See. Diese nahmen wir gerne in Anspruch und schwebten entspannt hinunter zum Ausgangsort unserer Tour. Es war ungefähr 15:30 Uhr, als wir dann die Heimfahrt (ohne Stau) antraten. Fazit: Es waren wieder schöne Bergtage in einer harmonischen Gruppe. Vielen Dank an Lothar Rühl für die gute Organisation und den hervorragenden Fahrdienst!

Bericht: Monika Kopp

Bilder: Reiner Bundschuh und Lothar Rühl

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