Skihochtouren Aostatal und südl. Monte Rosa (13.04.-20.04.2019)

Skihochtourenwoche der BG Leonberg im Aostatal vom 13. –  20.4.2019
Tag 1: Nach einer Zwischenübernachtung in Bourg St. Pierre am St. Bernhard Pass steigt die gesamte Gruppe von 16 Teilnehmern gegen Mittag bei strahlendem Sonnenschein von Valnontey (1800 m) hinauf zu unserer Unterkunft für die nächsten drei Tage – dem Rifugio Vittorio Sella auf 2600 m. Wobei wir den ersten, südseitigen Teil des Anstiegs leider die Ski tragen müssen, da die Sonne hier schon ganze Arbeit geleistet hat.
Tag 2: Wieder strahlender Sonnenschein, heute geht’s hinauf zum Gran Serra / Gran Serz 3550 m. Nach einem guten Frühstück starten wir zunächst über schöne weite Hänge. Etwa 400 m unter dem Gipfel geht es dann über eine steile Engstelle hinauf auf einen Felsriegel und über dessen Rücken dann wieder gemäßigter zum Skidepot unterhalb des felsigen Gipfelaufbaus. Hier belohnt uns eine Traumsicht auf Gran Paradiso, Mont Blanc und Mona Rosa. Die Abfahrt erfolgt weitestgehend entlang der Aufstiegsspur, wobei wir immer wieder tollen Pulverschnee finden. Abends werden wir mit einem leckeren italienischen Essen verwöhnt.
Tag 3: Heute solls zur Punta Rossa (3630 m) gehen, doch leider macht uns auf ca. 3100 m das zunächst noch schöne Wetter einen Strich durch unsere Rechnung. Es zieht immer mehr zu und die Wolken sind schon fast auf unserer Höhe. Also kehren wir notgedrungen um. Glücklicherweise ist der morgens pickelharte Steilhang unter dem Colle della Rossa nun aufgefirnt, sodass wir ohne Steigeisen hinunterkommen.
Tag 4: Das Wetter ist immer noch ziemlich bewölkt, dennoch starten wir vor unserer Abfahrt ins Tal in Richtung Punta dell´Inferno (3400 m), brechen jedoch auf ca. 3100 m ab und fahren bei ziemlich gemischten Schneeverhältnissen hinunter zur Hütte. Nach einem Abschiedskaffee packen wir unser restliches Gepäck auf den Rücken und fahren zu letzt über Traumfirn hinunter bis zur Schneegrenze. Die letzten 400 m geht’s wieder zu Fuß nach unten. Von dort dann mit dem Auto nach St. Vincent, wo wir den Luxus eines komfortablen Hotelzimmers mit Dusche genießen.
Tag 5: Heute hätte es eigentlich gemütlich mit der Bahn von Staffal hinauf zur Bergstation unter dem Punta Indren und von da aus dann mit Skiern die restlichen 400 m zum Rif. Gnifetti (3650 m) gehen sollen. Leider ist die Bahn ausser Betrieb, sodass wir um 11:00 Uhr in Staffal starten, um die 1800 hm zur Hütte mit Skiern und vollem Hochtourenrucksack hinter uns zu bringen. Gegen 19:00 Uhr erreichen wir dann im dichten Nebel endlich die Hütte. Wegen dem Mezza Lama Skitourenrennen war die gesamte Strecke ab dem Rif. Orestes mit Stangen abgesteckt, so dass wenigsten die Orientierung gut möglich war. Belohnt werden wir mit einem sensationellen Abendessen, es gibt Fleisch auf dem Steingrill und als Nachspeise Panna Cotta.
Tag 6: Die Nebeldecke endet knapp über der Hütte, sodass wir den ganzen Tag über dem Nebelmeer im Aostattal sind. Leider weht vom Lisjoch herunter ein eiskalter Sturm, der erst in der Mulde zwischen Vinzentpyramide (4200 m) und Balmenhorn (4100 m)  nachlässt. Auf der Vincenpyramide stehen wir dann wieder im vollen Sturm. Ein paar Teilnehmer fahren deshalb von hier aus direkt zurück zur Hütte. Die anderen wärmen sich im Balmenhorn Biwak auf, bevor sie noch die Ludwigshöhe (4330 m) und die Parrotspitze (4430 m) besteigen. Abends dann wieder sensationelles Abendessen.
Tag 7: Nebel, Nebel, Nebel - Gottseidank gibt’s das WWW. Die Webcam am Kleinmatterhorn in 10 km Entfernung zeigt auf 3900 m strahlende Sonne. Also nichts wie los. Der Nebel zieht sich jedoch ziemlich, erst auf 4000 m kommen wir in strahlenden Sonnenschein, welcher uns bis hoch zur Signalkuppe begleitet. Was für eine Aussicht über dem Nebelmeer, eine Vielzahl von 4000ern des Wallis und der Gran Paradiso zeigen sich und im Westen der Mont Blanc mit seinen Trabenten. Zurück geht’s wieder übers Lisjoch und dann hinein in den Nebel. Dank GPS finden wir den richtigen Abzweig zur Hütte.
Tag 8: Abfahrt hinunter ins Tal und Heimreise. Der Nebel hat sich verzogen, so dass wir bei der Abfahrt ins Tal nun sogar sehen, wo wir aufgestiegen sind. Mit dieser langen, schönen Skiabfahrt endet unsere Traumwoche im Aostatal.

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