Skitouren Heidelberger Hütte (29.03.-01.04.2019)

Gemeinschaftskitouren um die Heidelberger Hütte und vier Tage strahlend blauer Himmel
29.3. bis 1.4.2019 – Bericht Gisela und Alex Metzler
Freitag: Bei schönem Wetter und mit der Aussicht auf reichlich Schnee und gute Verhältnisse rund um die Heidelberger Hütte in der östlichen Silvretta fahren wir in Fahrgemeinschaften über den Fernpass nach Ischgl und treffen uns an der Seilbahnstation. Unser erstes Ziel ist der Palinkopf, den wir nach einigem Auf und Ab im Skigebiet am späteren Nachmittag erreichen. Von hier queren wir zunächst ein Stück und fahren dann über schöne Hänge zu unserem schön gelegenen Quartier im Fimbatal auf 2.264 m.
Aufgrund des kurz zuvor bewältigten Bettwanzenbefalls kommen dort beim Einchecken für alle Fälle erst mal alle Hüttenschlafsäcke in die Mikrowelle. Nach dem ersten leckeren Abendessen beraten wir uns über die Touren am nächsten Tag.
Samstag: Ein Großteil der 19-köpfigen Gruppe macht sich auf den langen Weg zum Piz Tasna (3.179m). Die Verhältnisse sind prima und schließlich stehen die meisten auf dem Gipfel. Das letzte Stück ab dem Grat wird mit Steigeisen begangen - die letzten 20 oder 30 Höhenmeter sehr steil, aber zumeist mit guten Tritten. Belohnt werden wir mit einer großartigen Aussicht bis zu den Berner Alpen. Die schnelle Truppe hängt gleich noch die Breite Krone dran. Und weil von den Anderen trotz eines größeren Gegenanstieg bei der Abfahrt zurück zur Hütte auch noch nicht alle genug haben, wird nach einer Stärkung auf der Sonnenterrasse noch ein Gipfel über der Hütte in Angriff genommen. Die Abfahrt gestaltet sich leider ziemlich gemischt.
Die zweite Gruppe startet morgens ebenfalls Richtung Piz Tasna, zweigt dann aber nach rechts ab und besteigt die Breite Krone (3.079m), die ebenfalls mit einer schönen Aussicht belohnt.
Abends wird intensiv diskutiert, welches Ziel wir am Sonntag in Angriff nehmen. Auch die Fluchthörner sind im Gespräch. Der gutgelaunte und witzige Hüttenwirt hat für die Ambitionierten unter uns jedoch einen Geheimtipp.
Sonntag: So steigen die einen in zwei unterschiedlich schnellen Gruppen über die schönen Osthänge zum Lareinfernerjoch, fahren über den Lareinferner ab und steigen dann in westlicher Richtung sehr steil auf in Richtung Schnapfenspitze (3.135m). Am Fuß der Gipfelflanke gehen die meisten mit Steigeisen weiter. Den Gipfel teilen wir uns mit einer anderen Gruppe, die weiter östlich aufgestiegen ist. Auch hier werden wir wieder mit einer gigantischen Fern- und Rundumsicht belohnt, die nur von den benachbarten Fluchthörnern unterbrochen wird, und wir sind dem Hüttenwirt dankbar für seinen Insidertipp. Leider zieht es in den Nachmittagsstunden schon wieder an, sodass sich die Abfahrtfreuden im unteren Teil arg in Grenzen halten. Und nach dem gemeisterten langen und mühsamem Gegenanstieg zurück zum Lareinfernerjoch kommt es bei der anschließenden weiteren Abfahrt zu einem Sturz, der eine Hubschrauberbergung mit sich bringt. Gut, dass sich die Verletzung als einigermaßen glimpflich erweist.
Die anderen gehen es an diesem Tag etwas gemütlicher an. Sie nehmen sich die gegenüberliegenden ostseitigen Gipfel vor und zeigen sich – zurück auf der Hütte – auch sehr zufrieden mit ihrem Tourentag.
Montag: Auch an unserem letzten Tag bilden sich wieder zwei Untergruppen. Gemeinsam steigen wir zunächst bis zum Joch zwischen der Heidelberger Spitze und dem Piz Larein. Von hier fahren die meisten ab und durch das sehr lange und schöne Lareintal zurück nach Ischgl.
Wir anderen steigen weiter zum Skidepot unterhalb der Heidelberger Spitze. Von hier geht es wieder mit Steigeisen extrem steil und anspruchsvoll hinauf zum Gipfel (2.965m). Wir genießen unser Gipfelglück, steigen dann hochkonzentriert zurück zum Skidepot und beschließen, direkt von hier Richtung Lareintal zu fahren. Leider ist der Schnee zunächst sehr hart. Erst weiter unten kommt auch eine gewisse Abfahrtfreude auf. Dass wir an einem frischen Lawinenabgang vorbeikommen, macht deutlich, dass die Abfahrt durch das lange Tal lawinentechnisch nicht ohne ist. Gleichzeitig sind wir aber auch froh, dass der Schnee so weich ist, sodass es trotz des flachen Geländes einigermaßen läuft. Die Route zieht sich noch lang, und wir sind froh, als wir endlich die Straße zwischen Ischgl und Galtür erreichen. Von dort wird unser Fahrer abgeholt, und nach einer Kaffeepause in Ischgl treten auch wir Nachzügler die Heimreise an. Im Gepäck haben wir viele schöne Eindrücke von unseren wunderschönen Tourentagen bei nahezu optimalen Verhältnissen.

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